WortSchatz

Ausbildungsreihe „Mündliche Erzählkunst“

Erzähler*innen unterhalten ihr Publikum nicht nur durch erzählte Geschichten, sondern überliefern Kultur, Werte, Erfahrungen und Regeln der Gesellschaft. Seit den 1980er Jahren erlebt diese mündliche Tradition eine Renaissance. Immer mehr Menschen ist es wichtig, Erzählgut nicht nur in literarischer Form, sondern gerade durch das mündliche Erzählen (das meint weder Vorlesen noch Rezitieren!) lebendig zu halten oder eigene Geschichten live zu erzählen. Ohne Buch oder Skript, allein durch Sprache, Ausdruck und Gestik verleihen die Erzähler*innen den Geschichten eine einzigartige Lebendigkeit und ihre individuelle Interpretation.

Sie leben von der Einzigartigkeit, Unwiederbringlichkeit dessen, was sie erzählen und vor allem wie sie erzählen.

In Bamberg findet diese Ausbildungsreihe wie folgt statt:

  • Buchung komplett
    (mit Urkunde bei erfolgreichem Abschluss)
  • Buchung aller Module auch einzeln möglich
    (mit TN-Bestätigung)
  • Alle Seminarblöcke dieser Ausbildungsreihe sind für Jedermann (und -frau) mit unterschiedlichen Vorkenntnissen zugänglich, sowie anerkannt für die Grund- und Aufbaustufe der Ausbildung des Verbands der Erzählerinnen und Erzähler e.V. Jeder Block umfasst 30 Unterrichtseinheiten!
    (siehe Curricula und Prüfungsordnung VEE)

KOSTEN

Komplettbuchung: 490,- € p.P./ Block
Einzelbuchung: 540,- € p.P./ Block

Preise inkl. Vollverpflegung, Material und Handouts
Übernachtung/Frühstück muss bei Bedarf eigenhändig im Montanahaus gebucht werden!

ZEITEN

  • 1. Tag 18 – 21 Uhr (Do.)
  • 2. und 3.Tag 9.30 – 21 Uhr (Fr. & Sa.)
  • 4. Tag 9.30 – 13 Uhr (So.)

ORT

  • Montanahaus Bamberg

www.montanahaus-bamberg.de

Alexandra Eyrich & Dr. Michl Zirk

Professionelle Erzählerin/ Ausbilderin
Professioneller Erzähler/ Ausbilder
zertifiziert durch:

Es war einmal… und immer wieder! 13. – 16. Juli 2023

Was ist eine Geschichte? Wie sieht der grundlegende Plan einer Geschichte aus? Was ist die Funktion des Konflikts? Wie baut man einen Spannungsbogen? Neben Basiskenntnissen der Dramaturgie, über das Volks- und Kunstmärchen, diverse Phantasiegeschichten und auch Schwänke werden die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm Kern des Seminars sein. Wie wandle ich eine Geschichte in Textform in eine mündliche Geschichte um? Wie verfahre ich mit logischen Fehlern, Brüchen, Personen ohne Funktion etc.? Stimmen Anfang und Ende? Wie verfahre ich mit indirekter Rede? Also: Lauf mit Rotkäppchen vom Weg ab, schau in den sprechenden Spiegel, nimm Platz am Tisch mit den 7 Zwergen, lass dich vom Wolf fressen, stoß´ die Hexe in den Ofen und begegne sprechenden Tieren… und dann: Beginne davon auf deine eigene Art und Weise zu erzählen!

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten… 05. – 08. Oktober 2023

Sämtliche Märchen und Geschichten verfügen mit ihren Aussagen und Inhalten über einen Reichtum an Lösungsstrategien. Welche von diesen die Märchenhelden nutzen, um zu ihrer persönlichen Er-Lösung zu gelangen, erfahren und diskutieren wir in diesem Ausbildungsblock. Wie gehe ich beim Imaginieren vor? Was heißt eigentlich eine Geschichte zu verinnerlichen? Und warum ist das überhaupt für das Erzählen wichtig? Eine Geschichte zu einer eigenen Geschichte zu machen, heißt, sie besser zu kennen als seine Westentasche. Im Mittelpunkt stehen dabei zum einen die eigenen inneren Bilder, aber zum anderen auch die Bedeutung verschiedener Symbole und Metaphern innerhalb ausgewählter Erzählstoffe.

Erzählpraxis 1  16. – 19. November 2023

Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich in einer geschützten Gruppenatmosphäre praktisch auszuprobieren. Erzählkunst, Stimmtraining und Theorieblöcke bilden hierbei die Maxime. Neben dem Element der Stimmbildung rücken Mimik, Gestik, Stimme und Sprache verstärkt in den Vordergrund. Darstellerisches und erzählerisches Handwerkszeug unterstützt und ergänzt den Erzählstoff und verleiht ihm Lebendigkeit. Jede*r Teilnehmer*in bereitet während der Seminartage eine Präsentation von ca. 30 Minuten vor, in dem ein „Volksmärchen“ auf individuelle Art und Weise erzählerisch vorgestellt wird. Der methodischen Phantasie der Auszubildenden ist hierbei keine Grenze gesetzt.

Erzählpraxis 2  18. – 21. Januar 2024

Jede*r Teilnehmer*in bereitet einen Erzählstoff mit einem dazugehörigen Analyse-Vortrag von ca. 60 Min. vor, in dem das Genre Kunstmärchen, Schwank, Phantasiegeschichte o.ä. auf individuelle Art und Weise aufgegriffen und vorgestellt wird. Auch hier bilden Stimmtraining und Theorie eine Erweiterung und Vertiefung der Erzählpraxis 1.

Rolle vor und zurück… 7. – 10. März 2024

Durch Musik, Bewegung und Spiel wirken Erzählungen anders. Die Teilnehmer*innen schlüpfen selbst in die Rollen der Protagonisten und erleben diese auf eine neue Art. Das Tolle am Erzählen ist, dass man es fast überall machen kann. Was braucht es, um einen Ort zu einem Erzählort, also zu einer „Bühne“ zu machen? Welche Hilfsmittel stehen mir zur Verfügung? Wir werden an verschiedenen Locations die jeweiligen Möglichkeiten und Herausforderungen kennenlernen und ausprobieren. Außerdem beschäftigen wir uns damit, wie Märchen und Geschichten mit der Medien- und Filmwelt zusammenhängen. Ob Filme, Serien, Video- und Hörbücher… märchenhafte Inhalte sind heutzutage in vielen Varianten wiederzufinden. Ob man jeder modern-technischen Umsetzung das Prädikat „untauglich“ unterstellen kann? Das bleibt vorerst offen…

…und lag in einem tiefen Schlaf 25. – 28. April 2024

Märchen und Geschichten erzählen von Veränderung und Verwandlung. Das sind Prozesse, die unweigerlich zu Leben und Tod, zu Sterben und Trauer gehören und nicht von ihnen getrennt werden können. Insofern bieten Märchen die Möglichkeiten, sich diesen Themen auf einer inneren Ebene zu widmen und fassen das Unaussprechliche, den Schrecken und Schmerz in Bilder und zeigen Lösungswege auf. Während des Seminars lernen die Teilnehmenden neue Sichtweisen und Perspektiven anhand von vielfältigen Methoden kennen – nicht zuletzt komplett praxiserprobt durch eine umfassende Arbeit mit Sterbenden und Trauernden seit 2005.

Teddybär meets #Hashtag 11. – 14. Juli 2024

Die Einsatzmöglichkeiten im pädagogischen Bereich stehen hier im Mittelpunkt. Was ist zu bedenken im Trotzalter und was in der Pubertät? Welches Thema ist wann interessant und welche Märchen und Geschichten gibt es dazu? Im Zeitalter von Kurznachrichten, Emojis und spürbar abnehmender Kommunikation stellt sich die Frage, wie man Kinder und Jugendliche zu Worten und Formulierungen zurückbringen kann. „Erzählend lehren“ und „Geschichtendetektive“ sind nur zwei solcher Möglichkeiten, die die Teilnehmenden kennenlernen werden. Und was noch wichtiger ist: Wie funktioniert das in der Praxis? Tipps, Tricks und viele praktische Impulse aus einer großen und erprobten pädagogischen Schatzkiste samt Resilienz- und Ressourcenaktivierung mit Kindern, Teenagern und Jugendlichen – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Gesundheitszustand oder ihrem Bildungsstand.

Wege in die Praxis (evtl. online, Termine werden noch bekanntgegeben)

Mit und durch die professionelle Unterstützung der Referenten wird der Erzählstil verfeinert. Es können persönliche Anliegen eingebracht werden, wozu jede*r entsprechend individuelle Hilfestellungen und Anregungen bekommt. Besondere Beachtung finden u.a. schwierige Situationen (auf der Bühne, hinsichtlich versch. Altersgruppen, Umgang mit Störungen, etc.), die Rolle der Zielgruppen, die Sensibilisierung der künstlerischen Entwicklung, sowie organisatorische Fragen bis hin zur Selbstreflexion und Marketingberatung.

Erzählpraxis 3 24. – 27. Oktober 2024

Inhaltlich umfasst dieser Seminarblock eine Präsentation von 60-90 Minuten. Dabei ist ein minimal 30-minütiges Erzählen Pflichtbestandteil des Gesamtprogramms. Die erworbenen Kenntnisse gilt es, kreativ und ansprechend in die Praxis umzusetzen. Der Inhalt der Präsentation kann darüber hinaus die individuellen Kompetenzen und Fähigkeiten des einzelnen Teilnehmers entsprechend hervorheben. Eine schriftliche Ausarbeitung ist 4 Wochen vorher einzureichen.