Texte

Wenn wir geboren werden und in den Zug unseres Lebens einsteigen, treffen wir Menschen, von denen wir glauben, dass sie uns während unserer ganzen Reise begleiten werden: unsere Eltern.
Aber es steigen andere Personen, die für uns sehr wichtig werden, in den Zug irgendwann mit ein.
Und es gibt wieder Andere im Zug, die immer da und bereit sind, denen zu helfen die es brauchen.
Manche steigen ein, und wieder aus, und wir haben sie kaum bemerkt.
Es erstaunt uns manchmal, dass manche der Passagiere, die wir am liebsten haben, sich in einen anderen Wagon setzen und uns die Reise in diesem Abschnitt alleine machen lassen.
Selbstverständlich lassen wir uns nicht davon abhalten, die Mühe auf uns zu nehmen, sie zu suchen und uns zu ihrem Wagon durchzukämpfen.
Leider können wir uns manchmal nicht zu ihnen setzen, da der Platz an ihrer Seite schon besetzt ist.
Macht nichts, so ist die Reise: voll von Herausforderungen, Träumen, Fantasien, Hoffnungen und Sehnsüchten.
… aber ohne Rückkehr.
Also, machen wir die Reise auf die bestmögliche Weise.
Versuchen wir mit unseren Mitreisenden gut auszukommen und suchen wir das Beste in jedem von Ihnen.
Das große Mysterium der Reise ist, dass wir nicht wissen, wann wir endgültig aussteigen werden und genauso wenig wann unsere Mitreisenden aussteigen werden, nicht einmal der, der gleich neben uns sitzt.
Aber es besteht die Hoffnung, dass irgendwann der Zentralbahnhof kommt, und vermutlich kommt man mit Gepäck an, das man beim Einsteigen noch nicht hatte.
All jenen, welche sich auf dem Weg befinden – wohin auch immer – bleibt nur zu wünschen:
EINE GUTE REISE!

frei nach einem unbekannten Schriftsteller

Die Notwendigkeit von Allerheiligen und Allerseelen lässt sich ganz einfach erklären:

Vor vielen, vielen Jahren starb einmal ein Mensch.
Und dieser fand sich nach seinem Tode in einer merkwürdigen Zwischenwelt wieder, in der alles ganz finster war.
Er wusste nicht wohin er gehen sollte, hatte er doch Angst den falschen Weg einzuschlagen – und statt dem Himmel entgegen zu gehen vielleicht in der Hölle anzukommen.
So setzte sich der Mensch schließlich hin, war ratlos, weinte und wartete.
Stunde um Stunde, Jahr um Jahr…
Nach einiger Zeit aber sah er ein Licht auf sich zukommen und bemerkte bald eine seltsame Alte, die in ihren Händen eine Kerze hielt, die brannte.
Daher kam das Licht…
Und als die Alte den Menschen fragte, was mit ihm los sei, erzählte er ihr von seiner Angst, den Weg nicht zu finden.
Da gab sie ihm das Licht.
Und mit diesem Licht in der Hand machte er sich auf den Weg.

Ich weiß nicht, wo und ob er angekommen ist – aber seit dieser Zeit stellen Menschen an Allerheiligen/ Allerseelen Lichter auf die Gräber in der Hoffnung, dass ihre Lieben in der Ewigkeit ihren Weg finden mögen….

erinnerungsgemäß von Alexandra Eyrich

Eines Tages stellte sich ein junger Mann in die Mitte des Ortes und verkündete, er habe das schönste Herz im ganzen Tal. Eine große Menge versammelte sich um ihn, und alIe bewunderten sein Herz, denn es sah vollkommen aus. Nicht eine Schramme war daran und nicht die kleinste Delle. Ja alle stimmten zu, dass dies wirklich das schönste Herz sei, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter mit seinem schönen Herzen.
Plötzlich trat ein alter Mann aus der Menge heraus und sagte:
„Ach was, dein Herz ist lange nicht so schön wie meines!“ Die Menge und der junge Mann blickten auf dae Herz des Alten. Es schlug stark, doch es war voller Narben. Stücke waren herausgebrochen und andere eingesetzt, aber sie passten nicht genau, und so gab es raue Kanten. Tatsächlich waren da sogar mehrere tiefe Löcher, wo ganze Teile fehlten. Die Leute starrten darauf . Wie kann er sagen, dachten sie, sein Herz sei schöner?
Der junge Mann schaute auf das Herz des Alten, sah seinen Zustand und lachte. „Du machst wohl Witze“ sagte er. ,,Vergleich dein Herz mit meinem: meines ist vollkommen und deines ist voller Löcher!“ „Ja“, sagte der alte Mann, ,,dein Herz sieht vollkommen aus, aber ich würde doch niemals mit dir tauschen. Weißt du, jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich nahm ein Stück von meinem Herzen und gab es ihm, und oft gab er mir dafür ein Stück von seinem eigenen Herzen, das den leeren Platz in meinem ausfüIlte. Aber weil die Stücke nicht genau gleich sind, habe ich ein paar Unebenheiten – die ich in Ehren halte, weil sie mich an die Liebe erinnern, die wir geteilt haben.“
,,Manchmal“, fuhr er fort, ,,habe ich ein Stück meines Herzens weggegeben und der andere Mensch gab mir kein Stück von seinem zurück. Das sind die Lücken. Liebe zu geben ist immer ein Risiko. Diese Lücken schmerzen, doch sie bleiben offen und erinnern mich an die Liebe, die ich auch für diesen Menschen habe, und ich hoffe, dass sie mir eines Tages etwas zurückgeben und den leeren Platz füllen, der darauf wartet. Siehst du jetzt, worin die Schönheit meines Herzens besteht?“
Der junge Mann stand schweigend da und Tränen liefen über seine Wangen. Er ging zu dem alten Mann, dann griff er nach seinem perfekten schönen Herzen und riss einen Teil heraus. Mit zitternden Händen bot er es dem Alten an. Der alte Mann nahm es an und setzte es in sein Herz, dann nahm er ein Stück seines alten narbigen Herzens und setzte es in die Wunde im Herzen des jungen Mannes. Es passte aber nicht ganz genau, so blieben einige raue Kanten. Der junge Mann schaute auf sein Herz, das nicht mehr vollkommen war, aber doch schöner als je zuvor, weil Liebe aus dem Herzen des alten Mannes hineingeflossen war.

Ich staune über den roten Faden
in meinem Leben,
über die Kontinuität und Fortsetzung,
an die ich mich halten kann.
Nicht der Zufall regiert,
sondern aus einer tiefen Weisheit
entwickeln sich die Lebensformen.
Rückblickend staune ich
über die Vorbereitungen von Ereignissen,
ihre Einfädelung durch Umstände,
die mir unwichtig erschienen.
Was endlich bewusst wird,
hat eine lange Vorgeschichte.
Ob ich das so sehe,
ist eine Frage der Einstellung.
Ob ich achtlos daran vorbei gehe
und blind für die stillen Zusammenhänge bin,
entscheide ich.

Ulrich Schaffer

Ein Ehepaar entschließt sich einen Strandurlaub in der Karibik zu machen. Sie buchen das Hotel, indem sie vor 20 Jahren ihre Flitterwochen verbracht haben.
Aus geschäftlichen Gründen kann die Ehefrau nicht sofort mit ihrem Mann reisen und beschließt, wenige Tage später nachzukommen.

Als ihr Mann im Hotel ankommt, entdeckt er dort ein Internetcafé und beschließt, sich mit einer kurzen Mail bei seiner Frau zu melden.
Dummerweise hat er in der E-Mail-Adresse einen Zahlendreher und ohne diesen zu bemerken, schickt er die Mail an den falschen Empfänger.

Die Mail erreicht eine Witwe, die soeben von der Beerdigung ihres Mannes nach Hause kommt. Sie möchte kurz die Kondolenz-E-Mails abrufen.
Kurze Zeit später kommt ihr Sohn nach Hause und findet sie ohnmächtig vor dem PC. Er liest die geöffnete E-Mail-Nachricht:

Meine liebe Frau! Ich bin angekommen und es geht mir gut. Du bist sicherlich überrascht auf diesem Wege von mir zu hören, aber mittlerweile haben sie auch hier Internet, damit man mit seinen Nächsten in Kontakt bleibt.
Gleich als ich hier angekommen bin hab ich mich vergewissert, dass alles in Ordnung ist wenn du nächsten Freitag kommst……Ich hab Sehnsucht nach dir, freu mich dich bald zu sehen und hoffe, dass auch deine Reise so unbeschwert ist wie meine.

PS: Du brauchst nicht viele Klamotten mitzubringen, hier ist es höllisch heiß!!

Am Anfang der Zeit gab es nur zwei Menschen. Sie hießen Yami und Yama, waren Schwester und Bruder. Sie wanderten durch eine Welt voller Freude. Die beiden kosteten süße und saure Früchte, lauschten dem fröhlichen Gesang der Vögel, erfreuten sich an der Schönheit der Blumen und Berge. Es gab nur den Tag und nur den Frühling. Die Sonne ging niemals unter. Mond und Sterne blieben in ihrem goldenen, hellen Licht unsichtbar. Es gab kein Gestern und kein Morgen. Die Blumen welkten nicht, die Vögel wurden es nie müde zu singen, die Bäume trugen stets saftige, reife Früchte.

Eines Tages kam Yami zurück von einer Wanderung. Sie fand Yama unter einem Baum. Es sah aus, als ob er schlafen würde. Da flüsterte sie seinen Namen. Doch er antwortete nicht. Yami sagte seine Namen. Doch er drehte sich nicht um. Dann rief sie seinen Namen so laut sie konnte. Aber er gab immer noch keine Antwort. So schüttelte Yami ihn sanft. Auch das nützte nichts. Da merkte sie schließlich, dass ihr Bruder nicht mehr atmete. Sein Leib war kalt und leblos. Das war der Augenblick, in dem Yami klar wurde, dass sie nun in der Welt alleine war. Ihr Bruder Yama lebte nicht mehr. Yamis Trauer war tiefer als das Meer. Die Trauer floss aus ihren Augen in einem Strom von Tränen, der drohte alles was lebte zu überschwemmen. Ihr Schluchzen ließ Erde und Himmel erbeben. Zugleich brannte ihr trauerndes Herz so heiß, dass es drohte, die Erde zu verbrennen.

Als die Göttinnen und Götter das sahen, sagten sie ihr Worte des Trostes, sprachen über die Unausweichlichkeit des Todes, über die Notwendigkeit das Licht der Hoffnung wieder zu entzünden. Doch Yami war zu traurig um zuzuhören. Sie wiederholte immer die gleichen Worte: „Yama ist heute gestorben. Yama ist heute gestorben. Yama ist heute gestorben.“ Die Göttinnen und Götter gaben schließlich verzweifelt auf. Sie versammelten sich auf einem Hügel, wo sie eine Weile schweigend nachsannen. Da kam ihnen ein Gedanke – Yamis Schmerz war nicht nur unendlich, weil sie ihren Bruder so geliebt hatte, sondern auch, weil es in ihrem Leben keine Zeit gab, die verging. Es war immer nur heute. So beschlossen die Göttinnen und Götter, dem Heute ein Ende zu geben.

Zuerst erschufen sie den Sonnenuntergang. Als die Sonne ihre wunderbare rotgoldene Reise über den Rand der Welt beendet hatte, legte die Nacht langsam und sanft zum ersten Mal eine Decke der Dunkelheit über die Erde und alle ihre Lebewesen. Die Vögel schwiegen, die Blüten schlossen sich und in der wohltuenden Nacht schloss endlich auch Yami ihre weinenden Augen.

Als der erste neue Morgen anbrach, stieg die Sonne in einem herrlichen Tanz der Farben am östlichen Himmel empor. Yami sagte klagend: „Gestern ist Yama gestorben.“ Nach einem langen Tag des Kummers, senkte sich noch eine lindernde Nacht über sie. Am darauf folgenden Morgen hörten die Göttinnen und Götter sie sagen: „Vorgestern ist Yama gestorben.“ Als die Zeit verging, besänftigte sie nach und nach Yamis Schmerz. Die barmherzigen Hände der Nacht und des Schlafs beschwichtigten ihre Betrübnis. Obwohl sie ihren geliebten Bruder nie vergaß, verlor ihr Schmerz die Macht über sie. Seither gibt es die Zeit und die Nacht, die ihre sanfte Decke über unseren Schmerz legt.

(Rainer Maria Rilke)

„… Sie haben viele und große Traurigkeiten gehabt, die vorübergingen… vielmehr mitten durch Sie hindurchgegangen sind. Ob nicht vieles in Ihnen sich verwandelt hat, ob Sie nicht irgendwo, an irgendeiner Stelle Ihres Wesens sich verändert haben, während Sie traurig waren? … Wäre es uns möglich, weiter zu sehen, als unser Wissen reicht, …, vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen… Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist, etwas Unbekanntes.

Ich glaube, dass fast alle unsere Traurigkeiten Momente der Spannung sind, die wir als Lähmung empfinden, weil wir unsere befremdeten Gefühle nicht mehr leben können. Weil wir mit dem Fremden, das bei uns eingetreten ist, allein sind; weil uns alles Vertraute und Gewohnte für einen Augenblick fortgenommen ist; weil wir mitten in einem Übergang stehen, wo wir nicht „stehen“ bleiben können.
Man könnte uns leicht glauben machen, es sei nichts geschehen, und doch haben wir uns verwandelt, wie ein Haus sich verwandelt, in welches ein Gast eingetreten ist.

Wir können nicht sagen, wer gekommen ist, wir werden es vielleicht nie wissen, aber es sprechen viele Anzeichen dafür, dass die Zukunft in solcher Weise in uns eintritt, um sich in uns zu verwandeln, lange bevor sie geschieht. Und darum ist es so wichtig, aufmerksam zu sein, wenn man traurig ist: weil der scheinbar ereignislose und starre Augenblick, da unsere Zukunft uns betritt, dem Leben so viel nähersteht als jener andere laute und zufällige Zeitpunkt, da sie uns, wie von außen her, geschieht. Je stiller, geduldiger und offener wir als Traurige sind, umso tiefer und umso unbeirrter geht das Neue in uns ein, umso besser erwerben wir es, umso mehr wird es unser Schicksal sein …“

Um ein Zitat aus einem Gedicht von Maya Angelou leicht abgewandelt zu nutzen:

Wenn große Bäume fallen,
wenn große Seelen gehen,
flüstern sie uns zu:
Es gab sie. Es gab sie.
Wir können es sein.
Sei sie und sei besser.
Denn sie existierten.

Was immer deine Erinnerungen dir auch erzählen:

Sie sind Geschenke
der Vergangenheit an dich,
große Kostbarkeiten,
die dir ganz alleine gehören.

Ich wünsche dir den Mut,
sie in dein Herz zu rufen,
wenn du dich nach ihnen sehnst.
Aber auch die Kraft,
sie wieder in dein Innerstes
zurückzulegen, wenn das Leben
deine ganze Aufmerksamkeit braucht.

(Irmgard Erath)

Ich bin die silbernen Fäden,
welche die Götter zur Erde senden;
die Natur fängt sie auf
und schmückt sich mit ihnen.
Ich bin die kostbaren Perlen
aus der Krone der Astarte;
die Tochter des Morgens
raubte sie mir heimlich,
um die Felder zu zieren.
Ich weine,und es lächeln die Hügel,
ich falle hinab und die Blumen richten sich auf.
Feld und Wolke sind Liebende,
und ich bin ihr Bote,
bald lindere ich den Durst des einen,
bald heile ich die Krankheit des anderen.
Die Stimme des Donners
und das Schwert des Blitzes
künden mein Kommen an,
aber am Ende meiner Reise
erstrahlt am Himmel der Regenbogen.

So ist das irdische Leben;
unter den Füßen der Materie
beginnt es seinen Lauf,
und in den sanften
Händen des Todes endet es.
Aus dem Herzen des Sees steige ich auf,
schwebe auf den Flügeln der Luft,
bis ich meinen Garten entdecke,
dann falle ich herab, küsse die Lippen der Blüten
und umarme die Zweige.
Mit meinen Fingerspitzen
klopfe ich sanft an die
Fensterscheiben;
einfühlsame Geister
lauschen vergnügt dieser
geheimnisvollen Musik.
Ich vertreibe die warme Luft,
der ich mein Leben verdanke,
wie eine Frau, die den Mann beherrscht,
durch die Kraft, die sie von ihm empfing.

Auf einem Feld wuchs eine einzige Sonnenblume. Warum die Sonnenblume ausgerechnet hier wuchs, das wusste keiner. Die Blume träumte manchmal nachts von saftigen Wiesen, von bunten Blumenfeldern und von Schmetterlingen, die um sie herumflogen. Und auch von anderen ihrer Art. Eines Tages setzte sich ein kleiner, zerzauster Spatz vor die Blume und bestaunte sie mit offenem Schnabel: „Wie schön bist du, wie wunderschön”, piepste der Spatz. „Das bin ich nicht”, entgegnete die Sonnenblume traurig. „Du müsstest mal meine Schwestern sehen, die sind zehnmal so groß und so schön”. „Für mich bist du aber die Schönste”, zwitscherte der Spatz trotzig und flog davon.

Der Vogel besuchte die Blume nun jeden Tag. Und jeden Tag wuchs die Sonnenblume ein Stück höher, und ihre Blüte leuchtete jeden Tag ein bisschen mehr. Sie wurden Freunde. Aber eines Tages wurde die Sonnenblume irgendwie müde und begann daher schwächer zu werden. Und als der Spatz eines Morgens neben ihr aufwachte, lag die Sonnenblume vor ihm auf der Erde. „Was ist passiert?”, bebte der Spatz. Langsam schlug die Blume die Augen auf. Sie neigte ihre schwere Blüte nach oben und hob ihren Kopf. Die gelben Blütenblätter waren schlaff und die Blätter lagen kraftlos am Boden. „Was ist mit dir, Blume?” piepste der Spatz erschrocken. „Mach dir keine Sorgen”, sagte die Sonnenblume. „Meine Zeit ist zu Ende. Weißt du, ich dachte manchmal, dass ich umsonst auf dieser Welt stehe. Und auch, wenn ich so kurz auf Erden war – ich weiß, es hatte seinen Sinn. Auch, weil wir uns begegnet sind.“

 

Das Wichtigste, was wir im Leben lernen können, ist das eigene Wesen zu finden und ihm treu zu bleiben.

Allein darauf kommt es an, und nur auf diese Weise dienen wir Gott ganz: dass wir begreifen, wer wir selber sind und den Mut gewinnen, uns selber zu leben.

Denn in uns gibt es Melodien, Worte und Bewegungen, Bilder und Träume, die nur in uns, in unserer Seele schlummern, und es ist die zentrale Aufgabe unseres Lebens, sie auszusagen, auszudrücken und auch zu leben.

Einzig zu diesem Zweck sind wir gemacht, und keine Aufgabe ist wichtiger als herauszufinden, welch ein Reichtum in uns liegt.

(Eugen Drewermann)