FAMILIENTRAUERBEGLEITUNG

Im Allgemeinen werden die Begriffe „Trauerbegleitung“ und „Familientrauerbegleitung“ als gleich empfunden und oftmals auch benannt. Aber es gibt ihn, den Unterschied. Und generell kann man es ganz einfach voneinander unterscheiden:

  • Trauerbegleitung = Begleitung von Erwachsenen
  • Familientrauerbegleitung = Begleitung von Kindern, Teenagern, Jugendlichen und ihren Familien

ZwischenGeZeiten begleitet Kinder, Teenager, Jugendliche, junge Erwachsene und deren Familien mit allen denkbaren Todesumständen des Verlustes und zu unterschiedlichen Zeitpunkten des individuellen Trauerprozesses. Die Begleitung findet im Einzelkontext statt, in Gruppen, mehrtägigen Freizeiten und zusätzlich speziellen Angeboten. Die Begleitung ist für die Betroffenen kostenfrei. Mittlerweile ist der Begriff der Familientrauerbegleitung in der Szene fest integriert und anerkannt. Ich möchte die inhaltlichen Ansätze des Begriffs durch verschiedene Erkenntnisse an dieser Stelle erweitern, denn wenn man weiß, dass…

  • ein Kind bis zu 3 Jahren noch nicht zwischen Tod und vorübergehender Trennung unterscheiden kann
  • ein Kind zwischen 3 Jahren und dem Schuleintritt das Bedürfnis hat, den Tod durch Spiel zu erforschen (z.B. Totsein spielen, erschossen werden und dann wieder aufstehen) oder sich noch so sehr am sog. „Magische Denken“ orientiert
  • Grundschulkinder die Endgültigkeit noch nicht ganz begreifen, obwohl sie wissen, dass jeder einmal sterben MUSS und Gründe und Erklärungen  vermehrt gebraucht werden, dass damit ein wachsendes Interesse rund um den Tod mit einhergeht (Beerdigungen, Verwesung/ Kompost) und somit auch (gruselige) Geschichten oder Träume zustande kommen können samt der Frage nach Sinn und Seele
  • innerhalb der Vorpubertät und dem Dasein als Teenager bis zu 14 Jahren alles nun biologisch verstanden wird, aber auch Desinteresse, Gleichgültigkeit und Mangel an Gefühlen beobachtet werden kann, sich die Sinnfragen für das eigene Leben denen der Erwachsenen ähneln

… dann ist es schnell nachvollziehbar, dass man hier gar nicht anders kann, als dem jeweiligen Gegenüber Folgendes anzupassen: Sprache, (Familien-) Struktur, Methode und Zeit.

Und an dieser Stelle – genauso wichtig – noch ein paar Beispiele, was Familientrauerbegleitung alles NICHT ist und welche verbundenen Verwechslungen damit vermieden werden sollen: Hospizarbeit, Psychotherapie, Traumatherapie, Seelsorge, Krisenintervention.